Hippokratischer Eid
Schwur nach Hippokrates. Hippokrates war ein griechischer Arzt, der um 460 v. Chr. auf der Insel Kos geboren wurde und die wissenschaftliche Heilkunde begründete. Der Eid legte die Grundsätze der ärztlichen Ethik fest und gilt in Abwandlungen heute noch:
"Ich schwöre, Apollon den Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und alle Götter und Göttinnen zu Zeugen anrufend, dass ich nach bestem Vermögen und Urteil diesen Eid und diese Verpflichtung erfüllen werde: den, der mich diese Kunst lehrte, meinen Eltern gleich zu achten, mit ihm den Lebensunterhalt zu teilen und ihn, wenn er Not leidet, mitzuversorgen; seine Nachkommen meinen Brüdern gleichzustellen und, wenn sie es wünschen, sie diese Kunst zu lehren ohne Entgelt und ohne Vertrag; Ratschlag und Vorlesung und alle übrige Belehrung meinen und meines Lehrers Söhnen mitzuteilen, wie auch den Schülern, die nach ärztlichem Brauch durch den Vertrag gebunden und durch den Eid verpflichtet sind, sonst aber niemandem.
Meine Verordnungen werde ich treffen zu Nutz und Frommen der Kranken, nach bestem Vermögen und Urteil; ich werde sie bewahren vor Schaden und willkürlichem Unrecht.
Ich werde niemandem, auch nicht auf seine Bitte hin, ein tödliches Gift verabreichen oder auch nur dazu raten. Auch werde ich nie einer Frau ein Abtreibungsmittel geben. Heilig und rein werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren. Auch werde ich den Blasenstein nicht operieren, sondern es denen überlassen, deren Gewerbe dies ist.
Welche Häuser ich betreten werde, ich will zu Nutz und Frommen der Kranken eintreten, mich enthalten jedes willkürlichen Unrechtes und jeder anderen Schädigung, auch aller Werke der Wollust an den Leibern von Frauen und Männern, Freien und Sklaven.
Was ich bei der Behandlung sehe oder höre oder auch außerhalb der Behandlung im Leben der Menschen, werde ich, soweit man es nicht ausplaudern darf, verschweigen und solches als ein Geheimnis betrachten. Wenn ich nun diesen Eid erfülle und nicht verletze, möge mir im Leben und in der Kunst Erfolg zuteil werden und Ruhm bei allen Menschen bis in ewige Zeiten; wenn ich ihn übertrete und meineidig werde, das Gegenteil."
Hirnarteriosklerose (Zerebralarteriensklerose, zerebrale Gefäßsklerose)
Arteriosklerose der Blutgefäße, die das Gehirn versorgen. Führt durch das Brüchigwerden der Blutgefäße zu Schlafanfällen und zur Multiinfarkt-Demenz.
Hirnbasis (Gehirnbasis)
Unterer Teil des Gehirns, der der Schädelbasis aufliegt. Zur Hirnbasis gehören die Unterseiten des Stirnlappens, des Schläfenlappens, die Brücke, das verlängerte Mark und das Kleinhirn. An der Hirnbasis verlassen die meisten Hirnnerven das Gehirn und verlassen den Schädel durch entsprechende Öffnungen. Außerdem verlaufen auf der Hirnbasis Blutgefäße, die das Gehirn mit Blut versorgen.
Hirndruckmessung
Messung des Hirndrucks innerhalb der Schädelhöhle. Mit Hilfe eines speziellen Messfühlers, der durch ein Bohrloch in der Schädeldecke in Hirnventrikel, Epiduralraum oder Subarachnoidalraum eingeführt wird, kann der Arzt eine Hirndrucksteigerung erkennen.
Hirndurchblutungsstörung (zerebrovaskuläre Insuffizienz, zerebrale Durchblutungsstörung)
Störung der Gehirndurchblutung. Häufige Ursache ist die Arteriosklerose der hirnversorgenden Gefäße und Bluthochdruck.
- Stadium I: keine Beschwerden
- Stadium II a: Wieder abklingende Symptome eines Schlaganfalls (transitorische ischämische Attacke). Sekunden bis wenige Minuten andauernde Sehstörungen wie einseitige Erblindung (Amaurosis fugax), zentrale Sprachstörung (Aphasie), teilweise halbseitige Lähmung (Hemiparese) der Gesichts- und Armmuskulatur. Die Symptome bilden sich innerhalb von 24 Stunden vollständig zurück.
- Stadium II b: neurologische Symptome wie bei Stadium II a, die vollständige Rückbildung dauert aber mehr als 24 Stunden
- Stadium III: innerhalb von 4 Wochen allmählich fortschreitende neurologische Beschwerden oder ischämischer Hirninfarkt, teilweise bilden sich die Symptome zurück
- Stadium IV: Schlaganfall (Apoplexie) mit chronischen neurologischen Ausfällen
Hirnhäute (Meningen)
Drei Häute, die das Gehirn umgeben und schützen. Ganz außen liegt die straffe, dicke harte Hirnhaut (Dura mater), die dem Schädelknochen fest anliegt und mit der Knochenhaut verwachsen ist. Darunter folgt als mittlere Hirnhaut die Spinngewebshaut (Arachnoidea). Die innerste, zarteste und empfindlichste Schicht ist die dem Gehirn aufliegende weiche Hirnhaut (Pia mater), die von einem Netz aus Blutgefäßen durchzogen ist. Im Bereich des Hinterhauptlochs gehen die Gehirnhäute nahtlos in die Rückenmarkshäute über. Zwischen der harten Hirnhaut und der Spinnengewebshaut befindet sich der mit Liquor gefüllte Subarachnoidalraum, zwischen harter Hirnhaut und Schädel der Epiduralraum (der jedoch nur bei Blutungen zwischen harte Hirnhaut und Periost wirklich ein Spalt ist).
Hirnnerven (Nervi craniales)
Es gibt zwölf Hirnnervenpaare, die an der Hirnbasis aus dem Gehirn austreten. Ihre Nummerierung erfolgt in der Reihenfolge, in der sie aus der Schädelbasis austreten. Sie versorgen Kopf, Hals, Sinnesorgane und einen Großteil der inneren Organe und lassen sich zusätzlich auch nach ihrer Funktion in sensorische Hirnnerven (I., II., VIII.), motorische Hirnnerven (IV., VI., XI., XII) oder sensorisch und motorische Hirnnerven (III., V., VII., IX., X.) einteilen.
- Nervus olfactorius (I. Hirnnerv): Riechnerv; sensorisch.
- Nervus opticus (II. Hirnnerv): Sehnerv; sensorisch.
- Nervus oculomotorius (III. Hirnnerv): Augen; sensorisch und motorisch.
- Nervus trochlearis (IV. Hirnnerv): Augen; motorisch.
- Nervus trigeminus (V. Hirnnerv): Drillingsnerv; sensorisch und motorisch.
- Nervus abducens (VI. Hirnnerv): Augen; motorisch.
- Nervus facialis (VII. Hirnnerv): Gesichtsnerv; sensorisch und motorisch.
- Nervus vestibulocochlearis (VIII. Hirnnerv): Hör- und Gleichgewichtsnerv; sensorisch.
- Nervus glossopharyngeus (IX. Hirnnerv): Zungen-Rachen-Nerv; sensorisch und motorisch.
- Nervus vagus (X. Hirnnerv): Kopf, Hals und Rumpf; sensorisch und motorisch.
- Nervus accessorius (XI. Hirnnerv): Hals; motorisch.
- Nervus hypoglossus (XII. Hirnnerv): Zungennerv; motorisch.
Hirnnervenlähmung
Ausfall eines oder mehrerer Hirnnerven wegen einer Schädigung, z.B. Fazialislähmung.
- Periphere Hirnnervenlähmung: Schädigung des Nervs in seinem Verlauf.
- Nukleäre Hirnnervenlähmung: Schädigung der Kerngebiete der Hirnnerven im Gehirn.
- Supranukleäre Hirnnervenlähmung: Schädigung übergeordneter Zentren im Großhirn.
Hirnorganisches Psychosyndrom (HOPS)
Veraltete Bezeichnung für psychische Störungen im Rahmen einer körperlichen Erkrankung. Heute spricht man stattdessen von einer akuten organischen Psychose.
Hirnschaden, frühkindlicher
Unterschiedliche organische Schädigungen des zentralen Nervensystems zwischen dem sechsten Schwangerschaftsmonat und dem dritten bis sechsten Lebensjahr. Die Ursache können Sauerstoffmangel im Mutterleib oder während der Geburt, eine Infektion, eine Verletzung o. ä. sein. Die Auswirkungen sind je nach Ort und Ausmaß der Hirnschädigung unterschiedlich.